Was wir schon für Diäten in unserem Leben ausprobiert haben! Wenn wir so darüber nachdenken, stehen uns im nach hinein noch die Haare zu Berge. Was haben wir unserem Körper, unserer Seele und unserer Familie da nur alles angetan?!?
Schlanker werden mit FDH – Der Klassiker
Begonnen haben wir schon in sehr jungen Jahren mit dem Klassiker: FDH – soll heißen „Friss die Hälfte“, was für ein unschöner Ausdruck. Warum haben wir das bereits im zarten Alter von 18 Jahren mitgemacht? Weil wir mithalten wollten mit irgendeinem Vorbild aus der angesagten Modezeitschrift. Und weil wir uns ständig verglichen haben: mit der besten Freundin, mit dem coolsten Mädchen aus der Clique, die den Ton angab, mit dem erfolgreichen Popsternchen aus dem Fernsehen. Deshalb hieß unsere Devise damals: wir halbieren einfach unsere Mahlzeiten. Statt einem Frühstücksbrötchen nur noch ein Halbes, statt einem ordentlichen Teller Pasta zum Mittagessen nur noch 10 abgezählte einsame Spirelli mit einem Klacks Tomatensoße und abends … am besten gar nichts mehr. Und es hat ja auch funktioniert, zumindest für eine Weile. Wir passten in die Röhrenjeans und fühlten uns großartig und dazugehörig. Klar, knurrte uns der Magen. Aber was spielte das für eine Rolle – schlank war und ist einfach IN.
Kohlsuppendiät – Eine einseitige Fastenkur

die Kohldiät
Später, nach der ersten Schwangerschaft, ging das Spiel von vorne los. Wie sollte frau denn wieder in Form kommen, gerade wenn sie nicht unbedingt zu den Sportskanonen zählt?
Unsere erste Crashdiät war die Kohlsuppen-Diät. Sie war quasi in aller Munde und in allen Küchen, und so konnten Eingeweihte bereits an der Haustür erschnuppern, welche von uns gerade mal wieder auf Schlankheitskur war. Kohlsuppe am Morgen, Kohlsuppe zu Mittag, Kohlsuppe am Abend – spätestens am dritten Tag wollte der Teller einfach nicht mehr leer werden und wir hätten mit unseren „Abgasen“ wahrscheinlich eine eigene Biogasanlage betreiben können.
Auswirkungen auf unsere Kilos hatte dieses Abnehmprogramm nur schleppend. Und nachdem wir zwei bis drei Kilos auf der Waage verloren hatten, freuten wir uns unglaublich auf abwechslungsreiche Mahlzeiten. Wir hatten Heißhungerattacken. Kohl in allen Varianten gehörte eine Zeit lang nicht mehr auf unseren Wunsch-Speisezettel.
Kalorienzählen, Punktesammeln – Abnehmen leicht gemacht?
Aber neben der Kohlsuppe probierten wir natürlich noch viele andere Abnehmprogramme aus: Wir haben Punkte gesammelt, Kalorien gezählt und sind täglich durch den Park gehechelt, immer auf der Suche nach einer Abnehm-Lösung. Die schlimmste Kur, die wir ausprobierten, war die Zitronensaft-Ahornsirup-Diät. Mit dieser Abnehmempfehlung hätten wir uns fast unseren Magen ruiniert, und unser Familienleben. Denn sobald eine von uns wieder verkündete, jetzt wird abgenommen, ging unsere Familie auf Tauchstation.
Mama nimmt ab, hieß für alle Familienmitglieder: Mama hat schlechte Laune. Und so war es auch: Uns hat die Fliege an der Wand gestört und nicht selten kam der entscheidende Satz unserer Männer gerade noch rechtzeitig: Liebling, ich liebe jedes Pfund an Dir, bitte fang’ wieder an zu essen.
So geht Abnehmen heute
Diätgeschädigt verschlossen wir irgendwann unsere Augen und Ohren gegenüber irgendwelchen Schlankheitstipps aus Frauenzeitschriften und gut gemeinten Ratschlägen. Wir entwickelten unseren eigenen aktiven Lebensstil. Wir essen gerne, aber bewusst, das Richtige zum richtigen Zeitpunkt, wir haben gelernt, was uns wann gut tut und wir fühlen uns dabei wohl in unserer Haut. Abnehmen und dabei Genießen, das klingt doch gut, oder?
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